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2003

Chancen und Gefahren des Internets für Jugendliche

Podiumsdiskussion von dbb jugend und CGJ im Schlosskeller des Saarbrücker Schlosses

26. September 2003

Bild "2003-09-26_podiumsdiskussion01_small.jpg"Das Projekt „Chancen und Gefahren des Internets für Jugendliche“ soll nicht nur Jugendliche auf die versteckten Gefahren der Internetnutzung aufmerksam machen, sondern gerade auch die Eltern für die Gefahrenpotentiale Gewalt, Pornografie und Gesundheitsschädigung sensibilisieren. Selbstverständlich bietet das Internet neben diesen Gefahren auch viele Chancen und neue Kommunikationsebenen für Jugendliche. Wir wollen mit dieser Podiumsdiskussion eine breite Masse ansprechen, um dazu beizutragen, dass eine öffentliche Debatte um diesen Schwerpunkt entsteht.

Insbesondere wollen wir auch eine erneute Diskussion anregen, ob unsere geltende Jugendschutzgesetze noch ausreichenden Schutz gewähren.



Es diskutierten im Podium:

Peter Ruppert vom Landeskriminalamt gab einen Einblick in die polizeiliche Ermittlungsarbeit, wenn es um Kriminalität im Internet bzw. Computerkriminalität geht. Insbesondere die schwierige Beweisführung mache der Polizei das Leben nicht leicht. Er warnte allerdings auch davor zu glauben, das Internet sei kontrollierbar.

Otmar Bohr ist Marketingleiter der Stadtsparkasse Völklingen und daher auch für den Internetauftritt seines Instituts mit verantwortlich. Er selbst bezeichnet sich als Vielsurfer und kennt die Gefahren, in die jeder Mensch schnell kommt, der unkritisch alle Angebote im Internet ausnutzt. Auch die großen und bekannten Internetfirmen kritisiert er, da zu leicht über Lockangebote eine Verschulungsspirale in Gang kommen könne. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass eine ganz große Zahl junger Menschen gut und gewissenhaft mit dem Medium umgehen kann.

Adalbert Ewen, Vorsitzender des CGB Saar, stellt den großen Nutzen der Internet-Kommunikation auch in der Gewerkschaftsarbeit in den Vordergrund. Als Vater von zwei Kindern sieht er im privaten Bereich die Eltern in Verantwortung, mit den Kindern die Nutzung des Internets zu lernen.

Sabine Meier, die stv. Vorsitzende der dbb jugend saar, sieht einen Ansatzpunkt in der Vermittlung von Internetkenntnissen in der Schule. Es reiche nicht aus, nur die Schulen mit Computer auszustatten, wenn die Lehrer dann damit alleine gelassen werden.

Georg Vogel, der Geschäftsführer des Landesjugendrings, nutzte die Gelegenheit auf den Einzug des Internets in die Verbandsarbeit einzugehen. Mit den Projekten "Jugendarbeit ans Netz" und aktuell mit dem "Jugendserver Saar" hat der Jugendring inhaltliche Pionierarbeit geleistet. Er appelliert an Eltern, Betreuer oder Lehrer, mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit dem Internet zu arbeiten und die jungen Leute nicht alleine damit zu lassen.


Unter der Moderation von Harald Martin vom Saarländischen Rundfunk entwickelte sich eine interessante Diskussion, die auch durch Fragen und Erlebnissen aus dem Publikum lebte. Das Internet als neues schier grenzenloses Kommunikationsmittel kann gesellschaftliche Entwicklungen nicht aufhalten. Es ist nicht schuld daran, dass weniger sonstige Freizeitangebote für Jugendliche vor Ort vorhanden sind. Aber an konkreten Beispielen wurde deutlich gemacht, wie durch PC-Spiele und Computererfahrungen auch das regelgerechte Verhalten und Disziplin gelernt werden kann. Auch gruppendynamische Prozesse sind mit Computernetzwerken möglich. Die Politik ist gefordert, neben der Hardwareausstattung der Schulen auch für Konzepte im Umgang von Lehrern mit Schülern zu sorgen.

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft vom Stadtverbandspräsidenten Michael Burkert, der zu Beginn in seinem Grußwort auf seine Erfahrungen mit dem Internet einging. Unterstützt wurde die Diskussion vom Sparkassen und Giroverband und der Arbeitskammer des Saarlandes. Als Gäste konnten die Veranstalter Christliche Gewerkschaftsjugend und dbb jugend neben den Podiumsteilnehmern und Michael Burkert auch Horst Backes, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer, Ulrich Schacht, MdL und CDA Vorsitzender sowie die stv. Bundesvorsitzende der dbb jugend Michaela Schröder begrüßen.